Willkommen auf TattooPiercingNet › Foren › Tattoo › Tattoowieren ohne Gewerbeanmeldung erlaubt?
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14. Dezember 2011 um 20:44 Uhr #2796019
Ne Bekannte hat n Bekannten der tattoowiert bei sich zu Hause in einem separaten Raum. Alles soll steril sein und was noch so wichtig ist, aber der Typ ist nirgends als Tattoowierer angemeldet.
Da frag ich mich:
Ist tattoowieren in der eigenen Wohnung ohne Gewerbeanmeldung in Deutschland erlaubt?
Über hilfreiche Antworten würd ich mich freuen!
14. Dezember 2011 um 23:38 Uhr #3122952als erstes stellt sich mal die frage ob er überhaupt gewerblich tätowiert.
wenn er zu hause ganz steril lediglich freunden und bekannten was sticht, ist es vollkommen egal, weil er nimmt ja dann bestimmt kein geld 😉
15. Dezember 2011 um 6:39 Uhr #3202358Jepp, dass er das gewerblich macht, kann ihm ja erstmal keiner nachweisen.
Schwierig wird´s, wenn er minderjährige „Kundschaft“ tätowiert.
Auf der anderen Seite frag ich mich schon, warum er´s nicht anmeldet.
15. Dezember 2011 um 7:25 Uhr #2955466auch da gibts ggf ne ganz einfache erklärung für.
wenn man sich als kleinunternehmer anmeldet, dann macht einem das finanzamt sowas von die hölle heiß mit steuern und papierkram, dass einem die lust vergehen kann. besonders dann, wenn man „nur“ nebenberuflich ein gewerbe betreibt, weil man sich davon gar nicht über wasser halten kann/könnte.
kann also jeden verstehen, der sich vor diesem aufwand scheut, wenns nciht hauptberuflich ist (egal in welcher sparte)
15. Dezember 2011 um 8:41 Uhr #3099450naja is am anfang etwas mit papierkram verbunden und ne steuererklärung muss man auch machen, aber sonst is das easy..
solang er kein geld dafür verlangt dürfte das kein prob sein..
15. Dezember 2011 um 11:05 Uhr #3081234„dann macht einem das finanzamt sowas von die hölle heiß mit steuern und papierkram“
wär schön, wenn man sich das aussuchen könnte. leute, es gibt da gewisse grenzen (umsatzsteuer z.b. 17.500 eur umsatz pro jahr), die zu beachten sind. auch ein „nebengewerbe/nebentätigkeit“ kann steuerlich zu beachten sein, wenn man in seiner „haupttätigkeit“ über den einkommensteuerfreigrenzen liegt. das finanzamt kennt kein „haupt“ und „neben“. dass das nicht angenehm ist, ist klar, aber ex-freundinnen oder unzufriedene kunden machen gern anonyme anzeigen beim finanzamt! und dann seid ihr dran. bitte checkt das vorher, dann gibts nachher keine böse überraschung.
wenn der hobbytätowierer nur ein paar euro für farbe, nadeln etc. nimmt, dürfts keine probs geben.
15. Dezember 2011 um 14:34 Uhr #3021437Vielen Dank für die ganzen Antworten, da habt ihr mir sehr weitergeholfen!
Er will sich 2012 damit selbstständig machen…
Also danke an alle!
15. Dezember 2011 um 17:45 Uhr #3044730Also ich hatte mal ein kleines Nebengewerbe, hab aber kaum Gewinn erzielt und es damit wieder gelassen 😉 Mehr als anmelden und ne Steuererklärung zu machen musste ich aber nicht T_t
15. Dezember 2011 um 23:39 Uhr #2987050@kaddel: das mit haupt und neben war darauf bezogen, dass wenn man erst in den startlöchern steht und schonmal angemeldet hat, dass man sich selbständig machen will, aber dennoch mit ner festanstellung seine brötchen verdient und noch mehr oder weniger nix mit dem gewerbe, welches man angemeldet hat.
ich kenne wen, der sich selbständig machen wollte, aber noch ne festanstellung hat. schonmal en gewerbe angemeldet aber im bereich selbständig noch KEIN einkommen. da fehlte dem finanzamt die phantasie, dass man nicht direkt umsatz hat, wenn man noch in den startlöchern steht und noch keine kundschaft hat….
16. Dezember 2011 um 17:27 Uhr #2981311das Tätowieren erfordert keine Gewerbeanmeldung – das Geld einnehmen (jeglicher Art) aber schon…
17. Dezember 2011 um 14:34 Uhr #2970510„ich kenne wen, der sich selbständig machen wollte, aber noch ne festanstellung hat. schonmal en gewerbe angemeldet aber im bereich selbständig noch KEIN einkommen. da fehlte dem finanzamt die phantasie, dass man nicht direkt umsatz hat, wenn man noch in den startlöchern steht und noch keine kundschaft hat….“
schön blöd. Wer sich selbständig macht, von dem erwartet das Finanzamt eine Gewinnerzielungsabsicht und zwar ab dem Punkt der Gewerbeanmeldung. Mit allen Konsequenzen.
Das Finanzamt akzeptiert voll und ganz, daß man als Angestellter nebenher was verdient. Übersteigt dieser Betrag einen Punkt X, muß man Steuern zahlen. Allerdings muß man seine Nebeneinnahmen in einem separaten Bogen der Steuererklärung (Anlage S) angeben.
Wenn man sich dann wirklich selbständig machen will und am End noch eine Umsatzsteuer-ID haben will, weil Lieferanten im Ausland sitzen oder man selber ins Ausland verkauft, dann will das Finanzamt von einem eine Auflistung von namentlich genannten Kunden und Aufträgen haben, um einzuschätzen, ob da wirklich was dahinter ist oder sie einen entsprechend anders einkategorieren. Wie man dann schlußletztendlich eingestuft wird, stellt man dann nach einem Jahr fest, wenn man fleißig monatlich seine Umsatzsteuervoranmeldung gemacht hat. Nach diesem Umsatz beschließt dann das Finanzamt, was es mit Dir tut und ob Du wirklich selbständig bist oder nicht.
19. Dezember 2011 um 13:19 Uhr #2981988Zu Dem Thema wurde schon genug gesagt hier, ich möchte nur nochmal dazu kurz meinen Senf dazugeben… Ich finde es eine Frechheit das sich immer wieder Möchtegernstecher auftun, die den Staat um die Steuer bescheißen wollen, und allen regulär angemeldeten Studios das Leben unnötig schwer machen. Als gemeldetes Tattoostudio mußt du die Kontrollen der Ämter regelmäßig über dich ergehen lassen, hast deine Hygienevorschriften die du einzuhalten hast und natürlich die Steuer die abzuführen ist. Natürlich auch Papierkram, umso größer das Geschäft, desto mehr Schreiberei.
Diesen ganzen Unannehmlichkeiten entziehen sich die Schwarztätowierer, auf Kosten der Steuerzahler und der Gesundheit der Kunden. Eine Gewerbeanmeldung bringt niemanden um, solange sich das Ganze im Kleingewerbebereich abspielt ist auch nicht sonderlich viel Aufwand damit verbunden was den Papierkram angeht. Ein Steuerberater der sich auskennt übernimmt ja sowieso den Großteil der Arbeit, die Unterlagen muß man halt selber sammeln.
Es braucht sich auch niemand dieser schwarzen Schafe beschweren wenn er irgendwann eine auf den Deckel kriegt und angezeigt wird wegen Schwarzarbeit. Die ist schlicht und einfach STEUERHINTERZIEHUNG, und die wird ziemlich hart bestraft.
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